Herbstliche Rezepte

„Der Sommer war sehr groß …“

Herr es ist Zeit,
der Sommer war sehr groß, leg deinen
Schatten auf die Sonnenuhren
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und
jage die letzte Süße in den schweren Wein …

— Rainer Maria Rilke (Paris 1902)

Fruchtessig

Zutaten:
1 L Apfel- oder milden Weißweinessig
3 EL brauner Kandis
1 EL Koriander gemörsert
500 g Früchte – besonders fein mit Quitte und Apfel, Hagebutte, Schlehe, Eberesche, Weißdorn, Hasel- oder Walnüsse (auch geröstet)

Früchte säubern und in ein Glas füllen, den Kandis dazugeben und mit Essig übergießen. Am besten ein verschließbares Glas oder einen Krug mit Deckel verwenden. 1-2 Wochen kühl und dunkel lagern, ab und zu den Fruchtessigansatz leicht rühren bzw. schütteln, so dass sich der Kandis auflöst. Durch ein Tuch abgießen und in sterile Flaschen abfüllen. Eine Apfelschale oder Beeren zur Deko in die Flaschen geben.

Muskatnüsschen (nach Hildegard von Bingen, gegen Winterdepression)

Zutaten:
10 g Muskat frisch gerieben (ca. 1 ½ -2Nüsse)
1 gestr. TL Zimtpulver
2 Msp gemahlener Piment
200 g Dinkelvollkornmehl
100 g Honig
110 g Butter
2 EL Mandeln gemahlen
1 EL Öl (evtl. Walnußöl)

Die Gewürze mit dem flüssigen Honig und Öl verrühren. Das Mehl mit der Butter abbröseln und die Honig-Gewürzmischung unterkneten. Wenn der Teig zu weich ist, einfach noch 2-3 EL Mandeln dazugeben. Aus dem Teig 2 Rollen formen und 2-3 Stunden (oder über Nacht) kühlstellen. Stückchen von der Rolle abschneiden und etwa olivengroße „Muskatnüsschen“ formen und auf das Backblech setzen (ca. 90 bis 100 Stück). Wenn man das Backblech vor dem Backen kühlstellt, behalten die Nüsschen besser ihre Form. Bei 200° C ca. 15 Minuten backen.
von Kräuterpädagogin Luise Denninger, Laudenbach

Übrigens: Im Januar 2022 bieten wir einen Workshop mit Frau Denninger an, in dem es um wärmende Gewürze geht.

Programm Februar – September 2024

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