Philosophisch-literarischer Nachmittag

Baruch de Spinoza – das Wagnis der Immanenz

„Baruch Spinoza (1632-1677) ist eine der großen Gestalten der abendländischen Geistesgeschichte, doch ist seine Bedeutung nicht immer voll anerkannt worden.

Seine philosophische Revolution hat die Hauptzüge der europäischen Modernisierung vorweggenommen, zu der die Säkularisierung, die Bibelkritik, die Entstehung der Naturwissenschaften, die Aufklärung und der liberale demokratische Staat gehören. Vor allem hat er ein grundlegend neues philosophisches Prinzip aufgestellt, das ich die Philosophie der Immanenz nennen möchte. … Gott ist identisch mit der Gesamtheit der Natur, und die Gebote Gottes stehen nicht in der Bibel, sondern liegen in den Grenzen von Natur und Vernunft“ (Yirmiyahu Yovel: Spinoza. Das Abenteuer der Immanenz, S. 11).
Dieses neue philosophische Prinzip, auch Spinozismus oder Pantheismus genannt, hatte einen ungeheuren Einfluss auf Dichter und Denker bis in unsere Zeit. Für Heinrich Heine war Goethe der „Spinoza der Poesie“, ein erklärter Pantheist, der sich sein ganzes Leben mit der Philosophie Spinozas beschäftigt hat (ebenda: S.371).

Der philosophisch-literarische Nachmittag führt in das Leben und Werk dieses großen Philosophen ein, ergänzt und veranschaulicht durch berühmte Textstellen im Geist des Pantheismus aus den Werken von Goethe, Heine, Rilke etc.

Dieser Termin fand am 15.03.2025 statt.

Programm Februar – Juli 2025

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