Philosophischer Abend

Der Mensch in der Moderne und die veränderte Frage nach Sinn

Was ist der Sinn des Lebens? Wozu leben wir? „Wozu sind wir auf Erden?“ so hieß einmal die erste Lern-Frage im Katholischen Katechismus. Die vierfache Antwort war jedes Mal ganz auf Gott bezogen. Der Sinn seines Lebens war für den Menschen religiös gesehen: Gott, philosophisch betrachtet: die Transzendenz. Auf dieses Überirdische allein war der ganze Mensch ausgerichtet. Damit hatte er seine Sinn-Orientierung.
Dieser Sinn des Lebens war vorgegeben. Auf der Ebene des religiösen Glaubens gab es da über Jahrtausende kein Problem.
Aber in der Welt der Philosophen, Dichter, Denker, Künstler und Wissenschaftler bahnte sich parallel dazu auch seit Jahrtausenden ein Bruch an mit dieser überkommenen Traditionslinie. Hier wandeln sich die Denkstrukturen und lassen allmählich neue Erkenntnisse zu.
Im ehemals christlich fundierten Abendland setzte spätestens seit der Renaissance deshalb ein Paradigmenwechsel ein, der die angebliche Sicherheit der Glaubenswelt in eine offene Krise führte.
Der heutige moderne Mensch kann sich nicht mehr auf das stützen, was über Jahrhunderte das Gemeinwesen in allen Sparten fundamental formte und mit Macht bestimmte.
Weltbild und Gottesbild sind längst zusammengebrochen. Wissenschaft, Denken und Glaubensinhalte sind längst nicht mehr kompatibel. Der Mensch in der Moderne ist weitgehend weltanschaulich orientierungslos und lebt in einer oft unlösbaren Sinnkrise.
Die Frage nach dem Sinn bleibt bestehen, aber sie muss in der Moderne unter ganz neuen Voraussetzungen gestellt werden.

Dieser Termin fand am 10.10.2022 statt.

Programm September – Januar 2025

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