Vorwort

Zum aktuellen Programm

Liebe Bildungsinteressierte,

nicht, wie viele vielleicht glauben, die Bibel, sondern der Ikeakatalog ist derzeit weltweit das am meisten gedruckte Werk. Auch ist es bei weitem nicht mehr so, dass man in der Nachttischschublade eines jeden Hotelzimmers die Heilige Schrift findet. So sagen heute vielen Pax und Sundvik, Billy und Espevär mehr als Abraham und Mose, Mirjam und Isebel. Man braucht sich nicht zu wundern, dass in Fernsehquizformaten bei biblischen Fragen häufig Schluss ist.

Doch selbst wenn die wesentlichen biblischen Geschichten bekannt sind, fehlt häufig doch das tiefere Verständnis, da die Zeit und Umwelt, in der sie entstanden sind, weitgehend fremd sind.
Unsere neue Herbstreihe 3mal AT möchte unter den Begriffspaaren „Sünde und Tod“, „Vergänglichkeit und Glück“, „Verheißung und Erfüllung“ einen Weg ebnen zu biblischen Büchern, Geschichten und Gestalten. Dabei beleuchtet sie die damaligen religiösen, kulturellen und sozialen Umstände, um die Botschaft der biblischen Autoren besser zu verstehen. Darüber hinaus wird versucht, die biblischen Erfahrungen ins Hier und Heute zu „übersetzen“. Verschiedentlich werden dabei Bilder zum Einsatz kommen.
Schon immer kamen bei der Vermittlung von biblischen Themen Bildwerken große Bedeutung zu. So beschränkten sich bereits die mittelalterlichen Mönche nicht nur auf das Abschreiben von biblischen Schriften, sondern gestalteten die Handschriften mit kunstvollen Miniaturen aus, um das Verständnis der Texte zu erleichtern.

Auf der Vorderseite des Programms sehen Sie ein solches Beispiel. Es stammt aus dem zwischen 1120 und 1130 entstandenen Albani Psalter. Das Initial S zum Psalm 137 zeigt im oberen Teil, wie die verbannten Israeliten an den Strömen von Babel sitzen, die Köpfe hängen lassen und ihre Harfen an die Weiden hängen. Neben der Illustration kann religiöse Kunst aber auch neue Zugänge zum geschriebenen biblischen Wort eröffnen und ihm mehr Tiefe geben. In der Bad Mergentheimer Michaelskapelle findet sich mit dem biblischen Totentanz von Tobias Weiß ein Werk, das schwerpunktmäßig alttestamentliche Erfahrungen von Sünde und Tod ins Bild setzt. Der erste Abend der Reihe zum AT greift dieses und seine dahinterstehenden Geschichten auf. Ein zweiter Abend widmet sich dem Buch Kohelet, das zur Weisheitsliteratur gehört und praktisches Wissen vermittelt, um zu einer guten und damit rechten Lebensführung zu finden. Alttestamentliche Verheißungen stehen im Mittelpunkt des letzten Abends, der damit auf den anstehenden Advent vorbereitet, in dem diesen eine große Bedeutung zukommt.

Zur Entdeckung und Hebung der alttestamentlichen Schätze, aber natürlich auch zu allen unseren anderen Bildungsangeboten sind Sie herzlich eingeladen.

Bitte beachten Sie, dass aufgrund der Corona-Pandemie zu allen Veranstaltungen in diesem Programm eine Anmeldung erforderlich ist.

Es grüßt Sie

Andreas Steffel
Leiter Keb Dekanat Mergentheim e.V.

Programm Februar – September 2024

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