Vorwort

Zum aktuellen Programm

Liebe Leserinnen und Leser,

Apokalypsen haben derzeit Hochkonjunktur. In den Medien jagt ein Untergangsszenario das andere.

Der 91-jährigen Star-Investor George Soros wies auf dem jüngst stattgefundenen Weltwirtschaftsforum in Davos auf die Bedrohung totalitärer Regime wie Russland und China hin und behauptete, dass das was jetzt komme, unsere Zivilisation vielleicht nicht überleben wird.
Ökonomen sprechen angesichts mehrerer aktuell miteinander verbundenen Krisen von einem „perfekten Sturm“, der auf uns zurollt.
Die Aktivisten namens „Letzte Generation“ sind sich sicher, dass sie der letzten Generation angehören, die verhindern kann, dass die Erde unbewohnbar wird. Aus Angst vor den Folgen der Klimakrise brechen deshalb sogar immer mehr junge Menschen ihr Abitur ab und leisten Widerstand.
Zu Beginn der Pandemie ging es der Politik darum, den Teufel an die Wand zu malen, um den Leuten möglichst viel Angst einzujagen, wie man einem internen Papier der Bundesregierung entnehmen kann. Karl Lauterbach warnte im Juli vor Hitze-Toten und der Herbst wird laut ihm sowieso sehr schwer.

Die Wirkung dieser Schreckensszenarien: Es entwickelt sich eine „Kultur der Angst“, in der der „Glaube an den Menschen und die Zukunft“ auf der Strecke bleibt, das glaubt zumindest der Soziologe Fran Furedi.

Mit den Apokalypsen, die wir aus der Bibel kennen, haben die modernen Untergangsfantasien nicht viel zu tun. Diese wollen die Menschen nicht in Verzweiflung treiben oder sie mutlos machen.
Sie verkünden nicht nur das Ende, sondern immer auch den Neuanfang und vermitteln damit Hoffnung. So steht am Ende der Johannes-Apokalypse nicht bloße Zerstörung, sondern die Vision von einem neuen Himmel und einer neuen Erde sowie einem neuen himmlischen Jerusalem. Diese positive Perspektive fehlt der aktuellen Panikmache und das ist verhängnisvoll, denn die Angst vor der Apokalypse kann leicht zur „Sich-selbst-erfüllenden Prophezeiung“ werden.

In einem Vortrag Anfang November nimmt Ursula Eisel, eine junge Theologin vom Dogmatiklehrstuhl der Katholisch-Theologischen Fakultät in Würzburg, Apokalypsen in den Focus, fragt nach ihrer Funktion und beleuchtet sie aus theologischer Perspektive.

Zu diesem Abend gegen den Angststrom möchte ich Sie ganz besonders einladen.

Andreas Steffel
Leiter Keb Dekanat Mergentheim e.V.

Programm Februar – September 2024

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